Ankündigung
In seinen drei Poetikvorlesungen geht es Zafer Şenocak um Bedingungen des literarischen Schreibens, die »Tausendundeine Nacht« innerhalb der deutschen Literatur und Kultur, die Überprüfung von Identitätskonstrukten mittels neuer Sprachgefüge und die Frage nach dem, was »Deutschsein« heute sein könnte. Mit dem Veranstaltungszyklus, der im Hauptgebäude der Universität, im Literaturhaus Hamburg und im Warburg-Haus stattfindet, wird ein Autor gewürdigt, der zu den bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur wie auch der Debatte um die Veränderung Deutschlands im Zeichen von Immigration und Fluchtbewegungen zählt.
Ergänzend zur Einführungsveranstaltung mit Zafer Şenocak und seinen drei Poetikvorlesungen findet an der Universität eine intensive Auseinandersetzung mit seinem Werk unter der Frage statt, wie eine »Sprache des Vertrauens« überhaupt Gestalt gewinnen kann. Den Abschluss der Vorlesungsreihe bildet daher eine Präsentation von Studierenden, die sich ein Semester lang mit Texten des Autors beschäftigt haben, sowie eine internationale Tagung in Anwesenheit und zu Ehren Zafer Şenocaks.
Bei dieser internationalen Tagung gehen ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der interkulturellen und ironischen Poetik, einem kritischen Vertrauensbegriff und der Sprach-Architextur in Şenocaks Werk nach. Sie untersuchen mystische Bezüge, religiöse Anklänge, Ambivalenzen, Wortbrüche und Wortbrücken, Grenzgänge, Traumvertrauen und Unvertrautes in seiner Lyrik, seinen Erzählungen, Romanen, Essays und performativen Theaterprojekten und fragen nach einem »Deutschsein«, das in den Texten des Autors Kontur gewinnt. Am Abend vor Beginn der Tagung liest Zafer Şenocak im Großen Saal des Literaturhauses aus seinem neuen Roman In deinen Worten. Mutmaßungen über den Glauben meines Vaters. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich mit unserem Hamburger Gastprofessor für Interkulturelle Poetik auf die Suche nach den »Fragmenten einer Sprache des Vertrauens« zu begeben.
Alle Veranstaltungen in der Universität sowie die Tagung im Warburg-Haus Hamburg sind für die Öffentlichkeit kostenlos und frei zugänglich.